Du rollst dich zur Seite, atmest tief durch… und wartest. Wartest auf dieses wohlig-prickelnde „Wow“-Gefühl, das in Filmen immer sofort nach dem Sex kommt. Nur: Nichts. Statt Feuerwerk im Kopf gibt’s eher einen lauwarmen Funken – oder gleich gähnende Leere.
Dieses Szenario kennen viele Frauen. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass Männer im Geschlechtsverkehr viel häufiger zum Höhepunkt kommen (ca. 94–95 %), während bei Frauen nur etwa 56–65 % regelmäßig ein Orgasmus gelingt. Doch das muss nicht so bleiben. Im Gegensatz zu einem „glücklichen Zufall“ ist erfüllte Sexualität eine erlernbare Fähigkeit. Orgasmus und Lust lassen sich bewusst trainieren – mit dem richtigen Wissen über den eigenen Körper, Achtsamkeit und Kommunikation. Dieser Artikel zeigt, wie es geht.
1. Kommunikation und Wissen in der Partnerschaft
Häufig denkt man, man müsse ‚einfach verstehen‘, was der Partner möchte – gerade beim Thema Lust. In Wahrheit ist offene Kommunikation ein zentraler Schlüssel zu erfüllendem Sex. Studien zeigen: Frauen kommen deutlich häufiger zum Orgasmus, wenn sie ihre Wünsche klar ausdrücken und sich trauen, auch mitzuteilen, wenn etwas nicht geklappt hat.
Es ist völlig normal, nicht jedes Mal zum Höhepunkt zu kommen – das ist kein Makel und kein Zeichen von „falschem“ Verhalten. Wichtig ist, dass Paare darüber sprechen können, was Freude bereitet und was fehlt. Geben Sie zu, wenn es nicht geklappt hat, und ermutigen Sie sich gegenseitig, Wünsche zu äußern und Neues auszuprobieren.
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2. Orgasmus: Eine erlernbare Fähigkeit
Viele Frauen können beim Selbststimulieren leicht zum Orgasmus kommen – doch im Partnersex gelingt das oft nicht so einfach. Als Sexualtherapeutin erlebe ich häufig, dass genau hier viel Frust entsteht: Viele Frauen spüren, dass ihr Körper Lust geben kann, im Zusammenspiel mit dem Partner aber blockiert.
Ein Grund dafür ist unser enges Verständnis von Sex. Oft wird er automatisch mit Penetration gleichgesetzt, dabei reicht das allein für viele Frauen nicht aus. Direkte Klitorisstimulation, gezielte Berührungen oder andere Techniken sind häufig entscheidend, damit Lust und Erfüllung auch im Partnersex spürbar werden.
Mit dem richtigen Wissen und bewusstem Üben lässt sich Sexualität zu einer erfüllenden, lustvollen Erfahrung gestalten – Lust ist kein Zufall, sondern eine Fähigkeit, die jeder lernen kann.
3. Selbstwahrnehmung als Schlüssel
Ein zentrales Ergebnis der Sexualforschung lautet: Körperbewusstsein steigert sexuelles Erleben. Wenn wir unseren Körper achtsam wahrnehmen, erhöht das unsere subjektive Erregung. In einem Experiment beobachteten Forscherinnen, dass sexuell dysfunktionale Frauen unter „Körperbewusstseins-Bedingungen“ – sie sahen sich selbst im Spiegel während erotischer Stimulation – deutlich höhere mentale Erregung und körperliche Erregungs-Einschätzungen berichteten.
Praxis-Tipp: Nehmen Sie sich Zeit für Achtsamkeitsübungen oder bewusstes Spüren (z.B. Yoga, sinnliches Einatmen) – auch ganz unabhängig vom Sex. Gewöhnen Sie sich daran, Ihren Körper z.B. beim Baden oder bei einer Massage bewusst zu fühlen. All diese Selbstwahrnehmung überträgt sich später auf das Liebesspiel und lässt Reize intensiver wahrnehmen.
4. Übungen für mehr Sinnlichkeit und Genuss
Konkrete Praktiken helfen, das Erlernte umzusetzen. Hier einige bewährte Übungen:
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Sinneswahrnehmung schärfen: Probieren Sie achtsames Liebkosen: Schließen Sie die Augen und entdecken Sie langsame Berührungen (Federkitzel, sanftes Streicheln). Konzentrieren Sie sich nur auf den Moment und fühlen Sie jede Regung. Das steigert die Körperempfindlichkeit und führt automatisch zu mehr Lust.
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„Lusttagebuch“ führen: Schreiben Sie (auch alleine) auf, was Ihnen Spaß gemacht hat – intime Fantasien, erotische Träume oder was beim letzten Mal gut klappte. Diese Reflexion macht Muster sichtbar und ermutigt zum Experimentieren.
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Entspannungs- und Anspannungsübungen: Spannungsabbau z.B. durch progressive Muskelentspannung oder Atemübungen bereitet sexuell vor. Im Kurs „Lust auf Genuss“ nutzen wir ebenso gezielte Anspannungs- und Atemübungen für Beckenboden und ganzes Körpergefühl, um die Lustenergie zu aktivieren. Diese Methoden sind leicht nachzumachen und können den Alltag entspannter und lustvoller machen.
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