Kaum wird es warm, schleicht sich bei vielen dieser Gedanke ein: Bin ich „sommerbereit“? Schnell tauchen Selbstzweifel auf – über Körper, Kleidung, Haut oder vermeintliche Makel. Aber Hand aufs Herz: Wer hat jemals Spaß gehabt, wenn er sich selbst dabei ständig klein macht?
Es geht nicht nur um Body Positivity, sondern um etwas viel Größeres: Du musst nicht perfekt sein, um diesen Sommer zu genießen. Du darfst dich zeigen, mit all deinen Kurven, Grübchen, Lachfalten, mit müden Augen oder Chaos im Kopf.
Perfekt sein? Braucht niemand. Lebendig sein? Viel schöner!
1. Hör auf, dich selbst zu be- und verurteilen
Stell dir vor, du sitzt mit deiner besten Freundin am See. Die Sonne scheint, es riecht nach Sonnencreme und warmem Gras. Sie zieht zögernd ihr T-Shirt aus, schaut an sich herunter und sagt leise: „Boah, ich hab so zugenommen. Meine Oberschenkel sehen schrecklich aus.“ Was würdest du antworten? Wahrscheinlich etwas wie: „Ach Quatsch! Du siehst wunderschön aus. Komm, spring mit mir ins Wasser!“ Denn es ist dir egal, ob sie zugenommen hat oder nicht – du siehst sie als Ganzes: ihre Art zu lachen, wie sie immer für dich da ist, all die Geschichten, die euch verbinden.
Warum fällt es uns so leicht, andere mit solchen Augen zu sehen – aber uns selbst so schwer? Du musst deinen inneren Kritiker nicht von heute auf morgen zum Schweigen bringen. Aber du kannst lernen, ihn zu erkennen: „Ah, da ist er wieder – dieser Gedanke, der mir einreden will, dass ich nicht gut genug bin.“ Und dann erinnere dich: Ein Gedanke ist nur ein Gedanke. Kein Naturgesetz. Keine unumstößliche Wahrheit.Du darfst lernen, dich selbst mit den gleichen Augen zu sehen, mit denen du deine Freundin anschaust: liebevoll, nachsichtig, mit Wärme und einem kleinen Augenzwinkern, das sagt: „Hey, du bist gut, so wie du bist.“
2. Medien positiv nutzen
Sei achtsam bei Social Media: Unser digitales Umfeld prägt uns stark. Lösche oder deaktiviere Inhalte, die dir ein schlechtes Gefühl geben (etwa Strandschnappschüsse von Models). Stattdessen folge Profilen, die Selbstliebe und Echtheit ausstrahlen – etwa #bodypositivity-Aktivist*innen oder Menschen mit diverseren Körperformen. Erfreue dich an Bildern, in denen Frauen und Männer verschiedenster Größen und Farben unbeschwert Spaß haben. So lässt du nur Bestärkung zu und verhinderst, dass du dich vergleichst.
3. Trag, was dir gefällt
Zieh an, worin du dich schön und wohl fühlst – ob Bikini, Badeanzug, luftiges Sommerkleid oder lässige Shorts. Es gibt kein „richtiges“ Strand-Outfit außer deinem Lieblingsteil. Nutze diese Freiheit: Probiere verschiedene Schnitte und Farben, bis du einen Style findest, in dem du deine Rundungen und deine Haut lieben lernst. Ein buntes Muster oder ein legerer Schnitt lenkt zum Beispiel vom Körper ab und macht Spaß. Merke: Wenn du mit Selbstvertrauen und einem Lächeln am Strand stehst, fällt den anderen (und auch deinem inneren Kritiker) auf dich niemals etwas Negatives ein.
4. Positive Gedanken fokussieren
Trainiere deinen Blick für das Gute! Beginne den Tag z.B. vor dem Spiegel mit einer kurzen Übung: Schaue dir lächelnd ins Gesicht und nenne laut drei Dinge, für die du deinem Körper dankbar bist – egal wie klein oder persönlich, etwa „danke, dass du mir heute Frühstück serviert hast“, „danke, dass du gestern tapfer eine lange Wanderung durchgehalten hast“ oder „danke, dass ich mich in dir wohlfühle“. Diese liebevolle Selbstreflexion stärkt das Selbstbewusstsein. Verbanne dagegen Gedanken wie „zu dick“ oder „zu unförmig“ aus deinem inneren Dialog, indem du sie bewusst umformulierst (z.B. von „Mein Bauch ist zu dick“ zu „Mein Bauch ist lebendig und kraftvoll“).
5. Du bist dein Zuhause
Am Ende dieses Sommers könnten deine Gedanken sein: „Wow, ich habe es wirklich genossen!“ Statt „Erst wenn ich dünner bin“. Nimm diesen Sommer als Einladung, deinen Körper mit Dankbarkeit und Leichtigkeit zu feiern – so wie er jetzt gerade ist. Verbanne das „erst-wenn“ aus deinem Mindset: Du musst nirgendwo ankommen, um glücklich zu sein. Dein Körper darf diesen Sommer heilen, lachen und tanzen.
Jetzt bist du dran: Dieser Sommer gehört dir. Stell dir vor, wie du deine Haut in der Sonne aufwärmst, wie du barfuß über warmen Sand läufst – ohne ständig daran zu denken, wie du dabei aussiehst. Dein Bauch darf sich in der Sonne ausruhen, deine Oberschenkel dürfen sich berühren, deine Dehnungsstreifen glitzern im Licht. Dein Körper ist kein Projekt, das du fertigstellen musst. Er ist dein Zuhause – und dieser Sommer eine Einladung, ihn mit Dankbarkeit, Leichtigkeit und einer großen Portion Selbstliebe zu feiern.